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Mikrogrün in der Hydroponik - was Sie wissen sollten

Mikrogrün sind Keimlinge. Also junge Pflanzen im Keimstadium. Sie haben den Vorteil, dass sie keinen Dünger benötigen und auf einer feuchten „Matte“ gezogen werden können.

Sogar Getreide wie Reis, Hafer, Weizen, Mais und Gerste sowie Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Bohnen und Linsen werden teilweise für Mikrogrün verwendet. Sie sind reich an Nährstoffen und sehr einfach hydroponisch zu kultivieren. Eine einfache, feuchte Wachstumsmatte ist alles, was zu ihrem Anbau benötigt wird. Daher sind Mikrogrün im Indoor-Farming sehr beliebt.

microgreen
Übersicht geeigneter Gattungen

Zuerst eine Übersicht, welche Gattungen sich eignen:

  • Familie Brassicaceae: Blumenkohl, Brokkoli, Kohl, Brunnenkresse, Radieschen und Rucola.
  • Familie Asteraceae: Salat, Endivie, Chicorée und Radicchio
  • Familie Apiaceae: Dill, Karotte, Fenchel und Sellerie
  • Familie Amaryllidaceae: Knoblauch, Zwiebel, Lauch
  • Familie Amaranthaceae: Amarant, Quinoa, Mangold, Rübe und Spinat
  • Familie Cucurbitaceae: Melone, Gurke und Kürbis

Seit ihrer Einführung in die kalifornische Restaurant-Szene in den 1980er Jahren ist die Popularität von Mikrogemüse stetig gewachsen. Diese aromatischen und nährstoffreichen Gemüse, auch bekannt als Mikrokräuter oder Gemüsekonfetti, sind geschmacksintensiv und einfach anzubauen.

Verschaffen Sie sich hier einen Überblick.

Die meisten davon brauchen überhaupt keinen Dünger. Der Samen enthält genug, um bis zur ersten Keimung mit Wasser allein auszukommen. Achten Sie darauf, dass das Wasser leicht sauer ist. Im Bereich zwischen pH 6 und 7 hat man oft gute Ergebnisse, je nach Sorte. Hier finden Sie einen Leitfaden zu pH- und Ec-Werten, wenn Sie sich nicht allein auf Regenwasser oder Sickerwasser verlassen wollen. Grundsätzlich können all diejenigen Nutzpflanzen und damit Kräuter und Gemüse als Mikrogrün angebaut und verzehrt werden, bei denen das Blattgrün essbar ist.
Nachtschattengewächse wie Tomaten und Auberginen sind nicht geeignet, da sie in ihrem Blattgrün Solanin enthalten und dieser Stoff giftig ist.

Geeignete Samen - Kräuter

Kräuter

  • Ampfer (Rumex)
  • Anis (Pimpinella anisum)
  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Gartenmelde (Atriplex hortensis)
  • Kerbel (Anthriscus cerefolium)
  • Koriander (Coriandrum sativum)
  • Minze (Mentha)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Geeignete Samen - Gemüse

Gemüse

  • Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis)
  • Brokkoli (Brassica oleracea var. italica)
  • Bohnen (Phaseolus vulgaris)
  • Erbsen (Pisum sativum)
  • Erdbeerspinat (Blitum virgatum)
  • Fenchel (Foeniculum vulgare)
  • Frühlingszwiebel (Allium fistulosum)
  • Karotte (Daucus carota subsp. sativus)
  • Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
  • Pak Choi (Brassica rapa subsp. chinensis)
  • Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
  • Rote Bete (Beta vulgaris)
  • Rotkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. rubra)
  • Rucola (Eruca sativa)
  • Sellerie (Apium graveolens var. dulce)
Wichtige Überlegungen

Wenn die Mikrogrün erntereif sind, sollten sie schnell verarbeitet werden, da sie schnell zu faulen beginnen. Leider eignen sich Mikrogrün auch nicht gut zum Einfrieren und verlieren neben ihrer knusprigen Textur auch einige ihrer gesunden Inhaltsstoffe.

Beim Anbau von Mikrogrün könnte Schimmel entstehen, da ein gewisses Maß an Feuchtigkeit wichtig ist. Wenn Sie Schimmel auf Ihrer Mikrogrün-Ernte bemerken, sollten Sie diese direkt kompostieren und keinesfalls verzehren.

Der Gesundheitsaspekt:

Der Nährstoffgehalt variiert leicht, aber die meisten Sorten sind reich an Kalium, Eisen, Zink, Magnesium und Kupfer (1). Mikrogrün sind auch eine gute Quelle für vorteilhafte Pflanzenstoffe wie Antioxidantien (2).

Darüber hinaus ist ihr Nährstoffgehalt konzentriert, was bedeutet, dass sie oft mehr Vitamine, Mineralien und Antioxidantien enthalten als die gleiche Menge an ausgereiftem Grünzeug (3).

Forschungen, die Mikrogrün mit ausgereiftem Grünzeug vergleichen, haben ergeben, dass der Nährstoffgehalt von Mikrogrün bis zu neunmal höher sein kann als der von ausgereiftem Grünzeug (4).

Forschungen zeigen auch, dass sie eine größere Vielfalt an Polyphenolen und anderen Antioxidantien enthalten als ihre ausgereiften Gegenstücke (5). In einer Studie wurden die Konzentrationen von Vitaminen und Antioxidantien in 25 kommerziell erhältlichen Mikrogrün gemessen. Diese Werte wurden dann mit denen verglichen, die in der USDA National Nutrient Database für ausgereifte Blätter erfasst sind.

Obwohl die Gehalte an Vitaminen und Antioxidantien variierten, lagen die bei Mikrogrün gemessenen Werte bis zu 40-mal höher als die für ausgereifte Blätter erfassten Werte (1).

Allerdings kommen nicht alle Studien zu ähnlichen Schlussfolgerungen.

So verglich beispielsweise eine Studie den Nährstoffgehalt von Sprossen, Mikrogrün und ausgewachsenen Amarantpflanzen. Es wurde festgestellt, dass die ausgewachsenen Pflanzen oft genauso viele, wenn nicht mehr Nährstoffe enthielten als die Mikrogrün (5).

Obwohl Mikrogrün also generell einen höheren Nährstoffgehalt als ausgereifte Pflanzen zu haben scheinen, kann dies je nach Art variieren.


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