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Blei (Pb) ist ein toxisches Schwermetall, das in Wasserleitungen, alten Rohren oder durch industrielle Verschmutzung ins Trinkwasser gelangen kann. Es hat schädliche Auswirkungen auf das Nervensystem, insbesondere bei Kindern.

 

Gesetzliche Grenzwerte für Blei im Trinkwasser

  • EU-Grenzwert (Trinkwasserverordnung): 10 µg/L (0,01 mg/L), ab 2028 ist der Grenzwert 5 µg/L (0,005 mg/L)
  • WHO-Richtwert: 10 µg/L
  • EPA (USA) Aktionsgrenzwert: 15 µg/L
Qualitative Analyse von Blei im Trinkwasser
  • Aktueller Grenzwert (seit 2013): 10 µg/L (0,01 mg/L) – Quelle
  • Geplanter Grenzwert (ab 12. Januar 2028): 5 µg/L (0,005 mg/L) – Quelle

 

Nachweisgrenzen der qualitativen Nachweismethoden

1. Kaliumiodid (KI) Test

  • Prinzip: Bildung eines gelben Niederschlags von Bleiiodid (PbI₂) bei Reaktion von Pb²⁺ mit Iodid-Ionen.
  • Nachweisgrenze: Typischerweise im Bereich von mg/L (z. B. 1 mg/L oder 1.000 µg/L).
  • Bewertung: Aufgrund der hohen Nachweisgrenze ist dieser Test nicht empfindlich genug, um Blei im Trinkwasser in den gesetzlich zulässigen Konzentrationen zu detektieren.

 

2. Schwefelsäure (H₂SO₄) Test

  • Prinzip: Bildung eines weißen Niederschlags von Bleisulfat (PbSO₄) bei Zugabe von Schwefelsäure zu einer Lösung mit Pb²⁺.
  • Nachweisgrenze: Ähnlich wie beim KI-Test im Bereich von mg/L.
  • Bewertung: Nicht empfindlich genug für den Nachweis von Blei in Trinkwasser unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.
 

3. Dithizon-Test

  • Prinzip: Bildung eines farbigen Komplexes zwischen Dithizon und Pb²⁺, der eine intensive Färbung zeigt.
  • Nachweisgrenze: Etwa 40 ng (0,00004 mg) in der Probe – Quelle
  • Bewertung: Hohe Empfindlichkeit, geeignet für den qualitativen Nachweis von Blei in Trinkwasser.

Die meisten klassischen qualitativen Nachweismethoden wie der Kaliumiodid- oder Schwefelsäure-Test sind aufgrund ihrer hohen Nachweisgrenzen für die Detektion von Blei im Trinkwasser ungeeignet. Der Dithizon-Test hingegen ist ausreichend empfindlich, um Blei in Trinkwasser nachzuweisen. Für eine präzise quantitative Bestimmung sind jedoch instrumentelle Methoden wie die Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) oder die induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) erforderlich.


Je nach Motivation könnn auch eventuell folgende Methoden schon ausreichend sein.

 

Qualitative Nachweisreaktionen für Blei

Da Blei in sehr geringen Konzentrationen in Trinkwasser vorkommen kann, sind empfindliche Nachweisverfahren notwendig. Hier sind einige qualitative Methoden:

 

1. Nachweis mit Kaliumiodid (KI-Test)

Prinzip: Blei-Ionen (Pb²⁺) reagieren mit Kaliumiodid (KI) zu Bleiiodid (PbI₂), das als gelber Niederschlag ausfällt.

Reaktionsgleichung:

Pb²⁺ + 2I PbI2

Durchführung: Einige Tropfen Kaliumiodidlösung zu der Probe geben. Eine Gelbfärbung oder ein gelber Niederschlag deutet auf Blei hin.

 

2. Nachweis mit Schwefelsäure (PbSO₄-Fällung)

Prinzip: Blei-Ionen reagieren mit Schwefelsäure (H₂SO₄) oder Sulfaten zu Bleisulfat (PbSO₄), das als weißer Niederschlag ausfällt.

Reaktionsgleichung:

Pb²⁺ + SO₄²⁻ PbSO₄↓

Durchführung: Einige Tropfen Schwefelsäure zur Probe geben. Ein weißer Niederschlag weist auf Blei hin.

 

3. Nachweis mit Dithizon (Sensitiv für Trinkwasser)

Prinzip: Dithizon bildet mit Blei einen intensiv rot gefärbten Chelatkomplex, der bereits bei sehr geringen Konzentrationen (unter 10 µg/L) sichtbar ist.

Durchführung: Eine Dithizonlösung mit der Wasserprobe mischen. Eine rötliche Färbung deutet auf Blei hin.


Empfindlichere Methoden für Spurenanalysen

Für eine genauere Bestimmung von Blei in Trinkwasser werden instrumentelle Verfahren eingesetzt:

  • Atomabsorptionsspektroskopie (AAS) – Sehr präzise Methode für Bleispuren.
  • ICP-MS (Inductively Coupled Plasma Mass Spectrometry) – Extrem empfindlich, kann Blei im ng/L-Bereich nachweisen.
  • Anodische Stripping-Voltammetrie (ASV) – Elektrochemische Methode für Spurenanalysen.

 

Fazit

Die qualitative Analyse von Blei kann mit Fällungsreaktionen oder Farbreaktionen erfolgen. Für Trinkwasser, das oft sehr geringe Bleiwerte enthält (<10 µg/L), sind empfindliche Methoden wie der Dithizon-Test oder instrumentelle Analysen wie AAS und ICP-MS empfehlenswert.

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