Die Steiner-Universalnährlösung ist eine der bekanntesten hydroponischen Formulierungen und wurde von Dr. Arthur Steiner entwickelt. Sie zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis von Makro- und Mikronährstoffen aus und ist besonders für universelle Anwendungen (z. B. Gemüse, Kräuter, fruchttragende Pflanzen) geeignet. Hier ist die typische Zusammensetzung:
Steiner-Universalnährlösung (Standardrezeptur)
(Angaben in Gramm pro 1000 Liter Wasser, umgerechnet auf Gramm pro Liter)
Nährsalz | Menge (g/L) | Gelieferte Nährstoffe |
---|---|---|
Kaliumnitrat (KNO₃) | 0,6–0,8 g/L | K (Kalium), N (Nitrat-Stickstoff) |
Calciumnitrat (Ca(NO₃)₂) | 0,6–0,8 g/L | Ca (Calcium), N (Nitrat-Stickstoff) |
Magnesiumsulfat (MgSO₄) | 0,4–0,5 g/L | Mg (Magnesium), S (Schwefel) |
Monokaliumphosphat (KH₂PO₄) | 0,2–0,3 g/L | K (Kalium), P (Phosphor) |
Eisenchelat (Fe-EDTA) | 0,02–0,03 g/L | Fe (Eisen) |
Spurenelemente-Mix | 0,01–0,02 g/L | Mn, Zn, Cu, B, Mo (als Sulfate/Borate) |
Makronährstoff-Verhältnis (NPK):
- Stickstoff (N): ~100–150 mg/L (aus KNO₃ und Ca(NO₃)₂)
- Phosphor (P): ~30–50 mg/L (aus KH₂PO₄)
- Kalium (K): ~200–250 mg/L (aus KNO₃ und KH₂PO₄)
- Calcium (Ca): ~80–100 mg/L
- Magnesium (Mg): ~40–50 mg/L
Mikronährstoffe
- Eisen (Fe): 2–3 mg/L (als chelatisiertes Fe-EDTA für bessere Verfügbarkeit)
- Mangan (Mn): 0,5–1 mg/L
- Zink (Zn): 0,05–0,1 mg/L
- Kupfer (Cu): 0,02–0,05 mg/L
- Bor (B): 0,1–0,3 mg/L
- Molybdän (Mo): 0,01–0,02 mg/L
Eigenschaften der Lösung
- pH-Wert: Idealerweise zwischen 5,5–6,5 (ggf. mit HNO₃ oder KOH anpassen).
- Leitfähigkeit (EC): ~1,5–2,5 mS/cm, abhängig vom Pflanzenstadium.
- Vorteile:
- Stabilisiert die Nährstoffaufnahme durch hohe Kalium- und Calciumanteile.
- Geeignet für NFT-Systeme, Deep Water Culture (DWC) und Dutch Buckets.
Anpassungstipps
- Für Fruchtpflanzen (Tomaten, Gurken): Erhöhung von Kalium (K) auf 300–350 mg/L.
- Für Blattgemüse (Salate, Spinat): Reduzierung von Kalium und Erhöhung von Stickstoff.
- Bei Eisenmangel: Fe-EDTA auf 0,05 g/L erhöhen.
Hinweis zur Praxis
Die Steiner-Lösung wird oft kommerziell vorgefertigt angeboten (z. B. von Herstellern wie Hydroponic Systems), aber viele Grower mischen sie auch selbst aus Einzelsalzen. Achte auf hohe Reinheit der Salze (≥99%, technische Grade) und löse sie stets in der richtigen Reihenfolge (zuerst Calcium- und Magnesiumsalze, dann Phosphate, zuletzt Eisen und Spurenelemente).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrokulturd%C3%BCnger#N%C3%A4hrl%C3%B6sung_nach_Abram_Steiner
Bild: https://www.pexels.com/de-de/@sasha-kim/
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