Bio-Zertifikate
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Aquaponik ist nicht ökologisch zertifiziert
Gemäß der neuen Verordnung (EU) 2018/848 der Kommission, die im Januar 2022 in Kraft treten wird, können Aquaponic-Produkte in der Europäischen Union nicht als ökologisch zertifiziert werden. Angesichts der zahlreichen Komponenten eines Aquaponiksystems, die den Anbau von Pflanzen unter hydroponischen Bedingungen, das Recycling von Fischabfällen und die Aufzucht von Fischen unter künstlichen Bedingungen umfassen, ist die Erlangung einer Bio-Zertifizierung für Aquaponikprodukte eine komplexe Angelegenheit, die von vielen Parametern bestimmt wird.
Obwohl die Aquaponik in der Theorie und in der Praxis fast alle Grundsätze des ökologischen Landbaus erfüllt, verhindern Vorschriften wie das Erfordernis des Anbaus von Pflanzen in Erde und das Verbot der Verwendung von Kreislaufsystemen in der Aquakultur derzeit eine ökologische Zertifizierung von Aquaponik-Produkten.
Die vorliegende Studie untersucht diese Vorschriften in der neuen Verordnung über Gartenbau und Aquakultur. Die Regeln werden bewertet, ihre Grundlagen diskutiert und es werden Vorschläge für Systemänderungen gemacht, die es möglich machen könnten, dass Aquaponic-Produkte als ökologisch zertifiziert werden können. Zu den vorgeschlagenen Änderungen gehören die Verwendung von Erde im hydroponischen Bereich und die Einführung von Umweltanreicherungen zur Verbesserung des Wohlbefindens der Fische im Aquakulturbereich. Mehrere EU-Politiken und -Strategien, die die Entwicklung der Aquaponik unterstützen, werden ebenfalls erörtert, und es werden mögliche Strategien für die Entwicklung der ökologischen Aquaponik formuliert. Lesen Sie hier mehr dazu:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/raq.12539Kontext:;
ID: 163
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Biozertifikate
Der Markt für Bio-Zertifikate ist kaum noch überschaubar. Zusätzlich sind einige Zertifikate beim Verbraucher nicht hoch angesehen. Als ob das noch nicht chaotisch genug wäre, gibt es alleine für den deutschsprachigen Raum (A, DE, CH) bereits unterschiedlichste Gattungen an Zertifizierungen.
Weiter unten eine kleine Übersicht. Erschwerend kommt hinzu das bei den meisten Zertifikaten die Kriterien für eine Vergabe intransparent sind und teils keine klar definierten Standards vom Zertifikatsaussteller veröffentlicht sind.
Auch gibt es bis heute keine bindenden Vorgaben zur Haltung von Fischen in Aquakulturen, Ausnahme ist die allgemeine Vorgaben der EU-Richtlinie 98/58/EG zu Mindestnormen für den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und Seuchen-Hygienischen Vorschriften. 2005 hat der Europarat Empfehlungen für die Haltung von Zuchtfischen veröffentlicht, die Ergänzung mit Anhängen zu den einzelnen Fischarten ist aber noch nicht abgeschlossen / Stand 2022.
Aus Konsumentensicht scheint hier auf fahrlässige Weise ein Flickenteppich mit Selbstbedienungsmentalität der Lobbyvereine entstanden zu sein. Besonders enttäuschend dürfte für Kunden das EU Bio Siegel sein das auf Umwelt und Soziales ganz verzichtet. Bereits diese kurze Zusammenfassung zeigt das eindrücklich.
Kontrolle ASC BAP EU Bio Siegel FOS Global G.A.P. Naturland Besatzdichte geregelt Ja Ja/Nein Ja Nein Ja Ja Medikamentierung geregelt Ta/MI Ta/MI AW Ta Ta/MI AW Arbeitsschutz Ja Ja Nein Ja Ja Ja Umweltschutz Ja Ja Ja Ja Ja Ja Sozialstandards Ja Ja Nein Ja Ja Ja Futtermittel Rü. Rü. Rü. Empf. Rü. Rü. Ta) Nach Tierärztlicher VerschreibungAW) Anzahl Behandlungen und Wartezeit dazwischen geregeltMI) Medikamente mit Genehmigung im ImportlandRü) Bestandteile rückverfolgbarEmp) Nur Empfehlungen
Hier eine kleine - nicht repräsentative - Auswahl der Marktteilnehmer
aha!
Bioland
Bio Suisse
Bio-Kriterien der Ecocert IMOswiss AG
COR
COSMOS
Demeter-Siegel
Detergents
Ecocert
Ecopetcare
EU-Bio-Siegel / ITW-Kennzeichnung
EU Organic
Food Service (Frankreich)
Formulator
Migros Bio
Naturland
Schweizer Bio Verordnung
Suisse Garantie
Tunesisches Gesetz 99/30
VO (EG) Nr. 834/2007 - GleichwertigkeitEU-Ökoverordnung: http://www.allesoeko.net/verordnung
Kontext:
ID: 176